“So ist das Leben und so muß man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd – trotz alledem.”

Für Rosa Luxemburg war es kein Widerspruch, konkrete soziale Nöte im Hier und Jetzt zu adressieren und gleichzeitig, eine grundlegende Gesellschaftsveränderung im Blick zu behalten. Sie nannte dies „ revolutionäre Realpolitik“. Für mich ist das heute Leitbild für meine eigene Politik. Also Druck zu machen für soziale Reformen, wie einen Corona-Zuschlag auf Sozialleistungen, als auch deutlich zu machen, dass wir grundlegend umsteuern müssen.

Katja Kipping

Einflussreiche Aktivistin und Denkerin

Als Rozalia Luksenburg am 5. März 1871 geboren im polnischen Zamość, das damals zum Kaiserreich Russland gehörte, wurde Rosa Luxemburg aller Widrigkeiten zum Trotz (sie war schließlich Frau, Jüdin und in Deutschland Ausländerin) eine der wichtigsten Vertreterinnen demokratisch-sozialistischen Handelns und Denkens in Europa.  

Zum 150. Geburtstag Rosa Luxemburgs

Rosa Luxemburgs 150. Geburtstag kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht so begangen werden wie vielleicht geplant. Aber dennoch wird an Luxemburg auf unterschiedlichen Ebenen gedacht. Die Rosa Luxemburg-Stiftung etwa hat die Webseite «RS LXMBRG – Die Andersdenkende» gestartet, und es gibt natürlich auch diverse Buchveröffentlichungen.

Freiheit der Andersdenkenden

»Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der  ›Gerechtigkeit‹, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die  ›Freiheit«  zum Privilegium wird.«

Von Rosa Luxemburg habe ich Politik von unten denken gelernt. Opposition und Emanzipation gehören bei Luxemburg untrennbar zusammen: Ohne Sozialismus, d.h. ohne sozial-oppositionelle Bewegung ist keine Demokratie möglich – nicht mal die heutige.

Janis Ehling

Wer war die Person Rosa Luxemburg?

Ein Gespräch mit dem Historiker und Rosa Luxemburg-Experten Dr. Jörn Schütrumpf. Weiterlesen

Eine Progressive LINKE gedenkt Rosa Luxemburg nicht nur im Januar anlässlich des Jahrestages ihrer Ermordung mit Kränzen, sondern greift ganzjährig ihre Vision der Rätedemokratie auf. Luxemburg kämpfte für die Rätedemokratie, die überhaupt erst Demokratie wäre, weil sie die Diktaturen der Arbeitsverhältnisse in Betrieben und Behörden in Demokratien verwandeln und so den Grundstein für eine solidarische Gesellschaft legen würde. In einer solchen müsste niemand mehr um seine Existenz bangen.

Peter Laskowski