Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden. Nicht wegen des Fanatismus der »Gerechtigkeit«, sondern weil all das Belehrende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die »Freiheit« zum Privilegium wird.
Die Russische Revolution, Hrsg. Paul Levi
Sozialismus heißt nicht, sich in ein Parlament zusammensetzen und Gesetze beschließen, Sozialismus bedeutet für uns Niederwerfung der herrschenden Klassen mit der ganzen Brutalität (Großes Gelächter.), die das Proletariat in seinem Kampfe zu entwickeln vermag.
Rede auf der außerordentlichen Verbandsgeneralversammlung der USPD von Groß-Berlin, 15. Dezember 1918. In: Rosa Luxemburg, Gesammelte Werke, Bd. 4, 2. Auflage, Dietz, Berlin 1974
Das Wesen der sozialistischen Gesellschaft besteht darin, daß die große arbeitende Masse aufhört, eine regierte Masse zu sein, vielmehr das ganze politische und wirtschaftliche Leben selbst lebt und in bewußter freier Selbstbestimmung lenkt.
Was will der Spartakusbund? II. In: Die Rote Fahne, Nr. 29 – Jahrgang 1918
Dann sieh, daß Du Mensch bleibst: Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar und heiter sein, ja heiter trotz alledem und alledem, denn das Heulen ist Geschäft der Schwäche.
Brief an Mathilde Wurm, 28. Dezember 1916. In: Gesammelte Briefe, Band 5, Dietz, Berlin 1987
Man muß alles im gesellschaftlichen Geschehen wie im Privatleben nehmen: ruhig, großzügig und mit einem milden Lächeln.
Brief an Sonia Liebknecht, Mitte November 1917. In: Briefe aus dem Gefängnis, Hrsg. Exekutivkomitee der Kommunistischen Jugendinternationale, Verlag Junge Garde, Zweite unveränderte Auflage, Berlin 1920
Gut sein ist Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein, das löst und bindet alles und ist besser als alle Klugheit und Rechthaberei.
Brief an Hans Diefenbach, 5. März 1917. In: Gesammelte Briefe, Band 5, Dietz, Berlin 1987
Ich fühle mich in der ganzen Welt zu Hause, wo es Wolken und Vögel und Menschentränen gibt.
Brief an Mathilde Wurm, 16. Februar 1917. In: Gesammelte Briefe, Band 5, Dietz, Berlin 1987